Das „Leber-Holz-Gan“ Pferd

die typische Farbe eines Gan-Pferdes ist der Fuchs und alle ähnlichen. Aber natürlich durchlaufen auch Schimmel, Braune, Rappen und Schecken den Zyklus des Holzes und des Frühlings. Die Charakterprägung ist nicht farbabhängig.

Vorinfo

Die Leber (gān 肝) steht für die Quelle von Aktivität und Tatendrang, gepaart mit Mut, mentalen Emotionen und der Kraft der Jugend.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Wandlungsphase des Holzes im Frühling zu und dem Lebensabschnitt der Jugend zu finden. In diesen Zeiten werden die Kräfte neues entwickeln und sich voller Energie entfalten wollen. Die typischen Charaktereigenschaften spiegeln dies auch beim Menschen wieder: die Jugend will neues erschaffen, eingefahrene Muster der früheren Generationen werden infrage gestellt und die Emotionen und die Selbstfindungsphasen können extreme Formen annehmen.

Die Sprüche „Dir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ oder „mir kommt die Galle hoch“ zeigen die Reaktionen von ausgeprägten Leber-Typen. Überschießende Wut oder ausgedrückte Aggressionen finden sich auch bei Pferden des Gan-Typens wieder.
Obwohl Pferde keine Gallenblase haben (sie benötigen sie nicht), haben sie für das Gleichgewicht von Yin und Yang und die Harmonie von Qi einen Gallenblasenmeridian (der Yang-Faktor der Leber).

Pferde sind nicht nur dem Alter nach ein „Leber-Holz-Gan“ Pferd. Auch die inneren Einflüsse (ihre charakterliche Prägung) kann ein typisches Verhalten (z.B. Mut oder Aggressivität) zeigen.
Auch bestimmte Symptome und Erkrankungen sind Lebertypisch und zeigen ggf. Disharmoniemuster in den Elementen.

Charaktereigenschaften

Die Jugend ist die Zeit der höchsten sportlichen Leistungsfähigkeit.
Als ausgesprochene Kämpfernaturen, gepaart mit einem athletischen Körper (Muskel, Sehnen, Bänder und Nerven sind in der TCM das „jin“ und werden von der Leber kontrolliert) sind sie optimale Partner in Reitsportdisziplinen die Mut und Kraft benötigen. Dazu gehört Vielseitigkeits- und Westernreiten, der Fahrsport und das Springreiten.
Ehrgeizig versucht das Holz-Pferd (ebenso wie Menschen im Leber-Element) die Ziele zu erreichen.
Ein Gan-Typ Pferd weiß genau was es will und reagiert widerborstig auf ungerechtfertigte Strafen und inkonsequentes handeln. Auch das beste Dominanztraining mit Menschen wird nur funktionieren, wenn das Pferd selbst will und das gilt es, Tag für Tag erneut herauszufinden.

Als Intelligente Pferde haben sie ein gutes Gedächtnis und erkennen die Fehler des Menschen schnell. Diese nutzen sie für sich und ihre Chancen gern aus. Auch 0815 Standartkonzepte die die Unterordnung des Pferdes nötig machen, funktionieren bei Holz-Pferden eher selten. Im Gegenteil: sie können sich richtig ärgern und zeigen das deutlich durch Buckeln oder Widersetzlichkeit.

Die ausdrucksstarken Tiere brauchen einen Menschen der konsequent und liebevoll ist und weiß was er tut.

Auch in der Herde können sie sich nur schwer unterordnen und übernehmen gern und früh die Rolle eines zuverlässigen Herdenführers. Rangordnungskämpfe können von Gan-Pferden extrem ausgeführt werden. Eine gute Herdenkonstellation ist wichtig, um in den Holz-Pferden nicht zusätzliche Stressfaktoren auszulösen. Sie brauchen die Freiheit in einer beruhigenden Umgebung mehr als die Box und können sich auch sehr über den unerwünschten Boxennachbarn ärgern.

Typische Leber-Holz-Gan Pferde haben

- eine feste Maulspalte
- eine feste und zu Verspannungen neigende Muskulatur
- einen athletischen Körper

Disharmonieneigung / typische Gesundheitsprobleme

Die Leber kontrolliert das Blut und die Auflösung von Blockaden. Dadurch, dass sie sich durch ihre charakterliche Energie und Kraft sehr für die Arbeit mit dem Menschen anbieten, werden sie häufig schon in jungen Jahren überfordert, was sich in einem Ungleichgewicht im Holz-Leber-Element bis ins Alter hinein symptomatisch zeigen kann.

Der Wandlungsphase Holz sind die Augen als Sinnesorgane zugeordnet. Nach der TCM zeigt sich der Zustand der Leber in den Augen. Das ist auch in der Humanmedizin z.B. bei Gelbsucht bekannt.
Tränende Augen und chronische Bindehautentzündungen sind typische Zeichen für Ungleichgewichte im Leber-Element.

Die Hufe werden nach der TCM vom Leber-Blut genährt und zeigen Störungen z.B. durch Trockenheit oder Verformungen an, wenn ein Leber-Blut-Mangel bestehen sollte und / oder das Qi (die Lebensenergie) nicht ordentlich fließen kann.

Energie (Qi) und Blut ernähren die Muskulatur und können zu muskulären Verspannungen (insbesondere im Rückenbereich) der Leber-Pferde führen. Rückenprobleme und Verspannungen im vorderen Körperbereich sind im Leber-Element sind nicht nur auf falsches Training oder Equipement zurückzuführen. Sie können auch durch den unerwünschten Boxennachbarn kommen, sondern auch jahreszeitlich bedingt sein.

Nach der TCM neigen Frühlings-Typen (die Leber ist die Zeit des Frühlings) zu „Wind“ Erkrankungen. Wind blockiert den Fluss von Qi und Blut. Wie angeflogen kommen körperliche Symptome (Juckreiz oder Lahmheiten) und können auch (wie der Wind) die Lokalität der Probleme ändern.
Äußere Wind-Erkrankungen sind die Erkältungen und Atemwegsinfekte – insbesondere im Frühjahr oder
Innere Wind-Erkrankungen wirken sich u.a. über die Funktion des ZNS (zentralen Nervensystems) aus und zeigen sich in Spasmen, Schwindel, Krämpfen, Tics bis hin zur Epilepsie bei Mensch und Tier.

Ein passender Mensch für ein Gan-Leber-Holz-Pferd ist ein ausgeglichener Leber-Typ oder ein Mensch mit viel „Erd-Energie“, die durch ihr Verständnis bzw. durch die Harmonie für Ruhe sorgen und die Anspannungen des Tieres reduzieren können.

Auch Stressabbau in der Haltung und ein Training das dem Bedarf des Holz-Pferdes entgegen kommt sowie ausreichende Entspannungsphasen (siehe auch die „Wellness-Massage für Pferde") in Verbindung mit einer Futteroptimierung und durch die Akupressur kann das Leber-Holz-Gan Pferd seine maximale Gesundheit lange erhalten und mutiger Begleiter für sportlich ambitionierte Menschen sein.